FRoSTA ersetzt Spinat durch Brennessel
Im Zuge der großen Ernährungswende mit verstärktem Blick auf Nachhaltigkeit inklusive Schonung von Boden und sonstigen Ressourcen mit Vorzug regionaler Pflanzen hat FRoSTA sich entschlossen, von nun an auf den Einsatz von Spinat in seinen Fertiggerichten zu verzichten zu Gunsten der Brennessel, die unproblematisch wächst, hohe Erträge bringt und unseren heimischen Faltern und Schmetterlingen Futter und Wohnort bietet.
Nein, stimmt nicht. Wenn Ihr das aber nun so in der Tageszeitung lesen würdet, liebe „FRoSTAner“, welche Gefühle und Gedanken nehmen dann Besitz von Eurem Bauch und Hirn ein?
Großartig? Völliger Nonsens? Absolut am Zahn der Zeit, topaktuelles Thema? IIIIhgitt, Brennessel????
Eine Anfrage im Verbraucherservice von Frau Brinkmann aus Rinteln, die die Brennessel mit ihrem Potential in den Fokus der Öffentlichkeit rücken möchte, konfrontierte mich exakt mit diesem Vorschlag. Ich gestehe, es stellten sich bei mir spontan diffuse Sympathien ein….
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Einfach Kartoffelnin Gemüsebrühe kochen,zehn Minuten vor Garzeit die Brennesselblätter dazu geben. Alles vorsichtig abschütten, gute Butter dazu, Salz und ein bisschen Muskat, einen guten Schuss Sahne und alles Stampfen wie bei Kartoffelpüree. Und dazu wie gesagt ein Spiegelei oder Mettwurst! Herrlich!!!!!
Wir sind immer traurig das wir die Brennessel nicht ganzjährlich zur Hand haben, daher wären wir froh wenn man sie jederzeit kaufen könnte und somit auch jederzeit essen könnte?
Also Frosta….. Daumen hoch für diese grandiose Idee!!! Antworten
Ich finde Spinat superlecker, vertrage ihn aber, wie viele gesunde Sachen, aufgrund einer Darmproblematik leider nicht so besonders gut. Was noch ein Grund mehr wäre, es im Vergleich mal mit Brennesseln zu probieren. Die Bilder von Brennesselpüree sehen jedenfalls ganz appetitlich aus. So richtig hat sich die Idee bisher anscheinend noch nicht durchgesetzt, aber vielleicht kommt das ja noch. Antworten
Mein Kommentar kommt vielleicht etwas spät, aber doch.
Wie schon erwähnt, sind Brennesseln eigentlich noch gesünder als Spinat. Meiner Meinung nach schmecken sie auch noch viel besser!
Daher spiele ich mit dem Gedanken ein Feld voll damit anzubauen und zu vermarkten.
Gibt es da eine Möglichkeit sie genauso tiefgekühlt zu verkaufen wie Spinat? Antworten
Der Anbau der Brennnessel dürfte wohl kaum Probleme darstellen, da sie recht anspruchslos sind, sich nach der Ernte gut regenerieren (z.T. mehrmalige Ernte) und sich neben der Versamung durch Wurzelausläufer hervorragend vermehren.
Einen Agrarindustrielle Ernte halte ich dagegen für schwieriger, da
1 ein Anbau in Monokultur schwierig sein dürfte (mechanische Bodenbearbeitung ist aufgrund der Wurzelausläufer kaum möglich, ein selektives Herbizid müsste noch erfunden werden und widerspricht eigentlich dem Grundgedanken der „großen Ernährungswende mit verstärktem Blick auf Nachhaltigkeit inklusive Schonung von Boden und sonstigen Ressourcen“ von Frosta) und
2 die Brennnessel von zahlreichen Arten als Lebensraum und Ernährungsgrundlage genutzt wird, neben den Faltern u.a. von Läusen, was wiederum entsprechende Eingriffe erfordern würde (s.o.).
Verwendungsmöglichkeiten als Tee, in Suppen, Gemüse oder Beigabe z.B. in Gebäck, Käse, Nudelteigwaren etc. gäbe es jedenfalls reichlich, siehe Anregungen von Frau Brinkmann und div. Rezeptideen. Ich selbst nutze sie z.B. fein zerrieben auch als getrocknetes Kraut (Blätter) zum Würzen von z.B. Gemüse- und Kartoffelgerichten. Antworten
:) Antworten
Aber klar, Geschmack ist für jeden anders - ich mag Kaffee (als Kind schon den Geruch), kann aber nicht nachvollziehen, wie man Root Beer mögen kann (Schmeckt wie Badezusatz "Fichtennadel"). Es gibt nichts besseres als Miesmuscheln und nichts widerlicheres als Austern (so was glibbriges!).
Daß der Geschmack relativ ist und durch die Beigaben beeinflusst wird, stimmt logischerweise auch. Aber die Grundkomponente ist eben extrem wichtig. Fügt man 100g Artischokenherzen 1kg Salz zu, dann ist das grauenvoll( das gibt's übrigens echt, leider letztens gegessen) obwohl das Grundprodukt per se toll ist. Und da ich einer der wenigen Menschen bin, die Ruccola gar nicht leiden können, stören mich seine minimalen Anteile sogar im Gartensalat von McDonalds, obwohl bei denen in der Regel alles so abgestimmt ist, daß es zumindest niemandem aufstößt und die einzelnen Komponenten nicht mehr erkennbar sind. Antworten
[ Anm. d. Admin: Link entfernt. Bitte Blogregeln beachten! ] Antworten
Trotzdem würde mich ein Gericht mit Brennesseln echt interessieren. Probieren würd ich's auf jeden Fall. Antworten
Ich habe seit Ewigkeiten keine Brennessel mehr gegessen, und ja, der Gedanke ist auch irgendwie befremdlich. Aber gesund soll sie ja sein.
Was ich mich viel eher frage: Nehmen wir mal an es gäbe tatsächlich einen Bedarf für Brennesseln - könnten die überhaupt in größeren Mengen angepflanzt werden? Wahrscheinlich eignet sich die Pflanze überhaupt nicht für die heutige (semi-)industrielle Agrarwirtschaft.. Antworten
Die Brennnessel ist in der Tat super gesund. Wenn man die Inhaltsstoffe von Spinat und Brennnesseln miteinander vergleicht, wird klar, dass die Brennnessel nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen sogar überlegen ist. Bis auf das Kalium, von dem Spinat etwa ein Drittel mehr enthält, weist die Nessel höhere Mineralstoffgehalte auf, beim Phosphor das Doppelte, beim Magnesium gut ein Siebtel mehr, beim Calcium gut das Vierfache und der Eisengehalt liegt knapp beim Doppelten. Der Vitamin C Gehalt liegt beim frischen Spinat bei 52 mg pro 100 g essbarem Anteil, bei der Brennnessel entsprechend bei 333. Der Provitamin-A-(Carotin-)Gehalt µg Retinoläquivalenten pro 100 g essbaren Anteils ist ebenfalls bei der Brennnessel etwas höher und schließlich der Reineiweißgehalt bei dem sie weit mehr als das Doppelte aufweist (vgl. Franke 1987: S. 8-11). Dazu kommen die wertvollen sekundären pflanzlichen Inhaltstoffe, die erst in jüngster Zeit in den Fokus der Wissenschaftler gerieten.
Nun zum Anbau:
Die Brennnessel wurde in Notzeiten immer gerne genutzt. Beispielsweise wurde sie im 2. Weltkrieg großflächig als Faserpflanze angebaut (ihre Faser ist übrigens die einzige unter den pflanzlichen Fasern, die wärmt, bzw. kühlt, wenn man sie aufraut!) Interessanterweise wurde sie jedoch nie, zumindest nicht dokumentiert, zu Nahrungszwecken feldmäßig angebaut und somit nur von eingeweihten Privatpersonen verzehrt.
Sie wächst naturgemäß in Massenbeständen. Dort wo sie sich wohl fühlt, so wie in meinem Garten, wo ich sie aus Rücksicht auf meine Nachbarn fast 20 Jahre mechanisch (ausbuddeln, ausreißen, …) bekämpft habe, wächst sie vitaler denn je. Offiziell kann so ein Feld 10-15 Jahre lang beerntet werden, bevor die Stauden erschöpft sind, dabei sind mehrere Ernten pro Vegetationsperiode möglich. Brennnesseln wachsen auch auf feuchten Böden, so das Flächen nicht wie sonst trockengelegt werden müssen, auf diese Weise könnten ganzjährige, naturnahe, landwirtschaftliche Flächen entstehen. Solche Brennnesselfelder entlasten überdüngte Böden und mindern vor allem in Hanglagen die Erosion. Es wäre kein Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln nötig, da die Nesseln „sehr konkurrenzstark gegenüber anderen Pflanzen sind und pilzliche Erkrankungen nicht vorliegen“ (Waskow, F. 1995: S.148). Antworten
Es gibt doch so einen Versender, der vergessene Gemüse- und Salatsorten verkauft (Samen davon, meine ich). Besser als Industrie-Einheitsfraß à la Fixtüten mit Chemie ... Antworten
Manchmal ist es vielleicht auch gut, wenn man der erste ist. Dann ein paar tolle Ernährungstexte drauf, FRoSTA-Logo und ab in die Tiefkühltruhe. Kann mir vorstellen daß das für Gesprächsstoff und Aufmerksamkeit sorgt ;) Antworten
Meine persönliche Spezialerfindung für die Brennnessel ist die Doppelnutzung. Die kam zum ersten Mal zum Einsatz, als ich mit knurrendem Magen nachhause kam und mich im Kühlschrank nur noch ´ne Scheibe Gouda und im Brotkasten nicht gerade das allerfrischste Brot angrinste:
Erstmal setze ich Teewasser auf, dann gehe ich in meinen Garten, ziehe mir Handschuhe an und streife von meinen Brennnesseln alles ab, was sich ohne Widerstand abstreifen lässt, bis ich eine ordentliche Handvoll zusammen habe. Wieder im Haus angekommen, kocht das Wasser, damit übergieße ich die frischen Triebe (unbedingt darauf achten, dass alles unter Wasser ist, alles was aus dem Wasser hervorlugt wird braun!). Nach 5 Minuten gieße ich den Tee in meine Tasse und genieße den ersten Schluck Tee (übrigens genial mit ´ner Priese Anis). Die Wartezeit habe ich genutzt: Brot abgeschnitten, Pfanne mit Antihaftbeschichtung aus den Tiefen des Küchenschrankes hervorgeholt, Käsescheibe(n) hineingelegt. Nun wird der Herd eingeschaltet, die mittlerweile brennfreien, gritzegrünen und gegarten Nesseln werden klein gehackt und auf dem Käse verteilt. Zum Schluss lege ich die Brotscheiben drauf und lasse alles 5 Minuten bei mittlerer Hitze schmurgeln. Wenn der Käse eine Kruste gebildet hat, kann man das Ganze leicht umdrehen. Ist das gelungen, schalte ich den Herd aus und warte noch 1-2 Minütchen bis auch das Brot aufgeknuspert ist. – Fertig ist mein Käse-Brennnessel-Krüstchen! Antworten
Und es wäre doch cool, wenn jeder der sie mal probieren möchte, sich nicht erst auf die Suche nach unbelasteten Brennnesseln machen müsste, sondern wenn vertrauenswürdige Unternehmen wie Frosta das für uns tun würden! Antworten
Natürlich ist an Spinat nichts schlecht. Aber ist Brennessel vielleicht NOCH besser?!? Antworten