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Vom Chemielabor zum Reinheitsgebot 

Felix von FRoSTA (CEO) 06.09.2023
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Im Jahr 1999 habe ich bei FRoSTA angefangen. Die ersten Erlebnisse hatte ich 4 Jahre vor Einführung unseres Reinheitsgebotes:

  • Keiner der Frosta Mitarbeitenden machte sich mittags ein FRoSTA Gericht. Als ich es einmal versuchte, guckten mich alle mit großen Augen an. Großes Unverständnis! Unsere Gerichte waren doch voll von Zusatzstoffen und Aromen und schmeckten nicht. Industriegeschmack!
  • Viele Lebensmitteltechniker waren damit beschäftigt, die Kosten Jahr für Jahr zu senken. Aromen und Verdickungsmittel ersetzten echte Zutaten wie Käse oder andere gute Zutaten. Alles war perfekt: unser Vertrieb war glücklich, die Produktion und unsere Maschinen hatten es einfacher und unsere Chemiker waren stolz.

Wir dachten an unsere eigenen Vorteile. Die Bedürfnisse der Maschinen waren wichtiger als die Meinungen der Verbraucher. Und die Maschinen konnten Pulver und industrielle Zusatzstoffe auch viel einfacher verarbeiten als natürliche Zutaten.
Die Krönung war dann ein großes Fest für unsere Kunden. Als das Buffet aufgebaut wurde, fragte ich unseren Vertriebsleiter, warum wir denn keine eigenen Produkte anbieten würden? Er sagte mir ganz entspannt: „Also Herr Ahlers: es gibt Dinge die isst man und es gibt Dinge die verkauft man…..“.
Trotz der allgemeinen Zufriedenheit verkauften wir immer weniger. Die Lösung schien einfach: lass es uns doch einfach noch billiger machen.

Diese Spirale aufzuhalten war nicht leicht. Viele Gespräche, viel Unverständnis.

Aber geschafft haben wir es dann doch. Zwei Jahre haben wir an der radikalen Umstellung gearbeitet: über 60 Zusatzstoffe und Aromen wurden herausgeworfen, die Hälfte des Sortiments gestrichen und 25.000 Arbeitsstunden investiert.

Vorstellung des FRoSTA Reinheitsgebots auf der Fachmesse InterCool (2003)

Im Januar 2003 dann der große Startschuss: die Euphorie war enorm, die Gerichte schmeckten plötzlich richtig gut und wir dachten, wir würden locker das doppelte verkaufen. Dann der Schock: Der Verkauf brach nochmal um 40% ein. Unsere Kunden und Verbraucher verstanden das „neue FRoSTA“ nicht. Und nur wenige waren bereit die 0,20-0,30€ mehr pro Gericht zu zahlen. Wir machten zum ersten Mal in der Firmengeschichte einen Millionenverlust. Einigen unserer Leute mussten wir kündigen. Die Banken klopften an die Tür. Selbst Personen, die unseren Schritt eigentlich gut fanden, waren pessimistisch. Der Gründer von Foodwatch, Thilo Bode sagte mir: „das schafft ihr gegen den Rest der Lebensmittelindustrie nie“.

Zum Glück hat niemand von uns aufgegeben. Wir fanden den Weg immer richtig und wollten unbedingt weiter machen. Der erste Misserfolg hat dann auch indirekt geholfen: es gab viele Berichte in den Medien über uns. Der Spiegel titelte „Eiskalt abserviert“, aber auch die Journalisten mochten das neue FRoSTA.

Die Ausdauer hat sich gelohnt. Ganz langsam haben wir uns erholt. Immer mehr Leute probierten und unsere neue Qualität sprach sich herum. Rückblickend war der größte Erfolg, dass wir einfach durchgehalten haben.

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Ansgar Fulland
15.09.2023  at 10:57 Ich verfolge das Frosta Blog jetzt schon mehrere Jahre und stelle Frosta in meinen Online-Marketing Seminaren regelmäßig als Beispiel für
- offene und moderne Online-Kommunikation
(s. diesen Post oder den "Produktfriedhof"),
- glaubwürdig nachhaltiges Wirtschaften
(Reinheitsgebot, Pappverpackungen) und
- kundenorientiertes Content-Marketing vor.

Da ich hier noch nie kommentiert habe, nach vielen Jahren jetzt endlich mal ein Danke von mir für die Top-Arbeit in Social-Media und in diesem Blog. Machen Sie weiter so! Und falls die Frage kommt, weshalb so viel Arbeit in dieses Blog und die übrigen Kanäle gesteckt werden: Wir sind auch u.a wegen Ihrer gut gemachten digitalen Aktivitäten und der dadurch für uns entstehenden Transparenz Frosta-Kunde geworden. (Neben dem Biofutter aus der grünen Kiste und vom Biosupermarkt gibt es bei uns u.a. Fischstäbchen ausschließlich von Frosta. Die schmecken uns und dem Nachwuchs am besten.)

In diesem Sinne - Grüße aus dem Pott von Ansgar Fulland
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