Episode II: Die dunkle Seite …
Was bisher geschah:
Vor wenigen Wochen habe ich an dieser Stelle geschildert, wie schön das Leben sein kann, wenn man wie wir im Controlling entspannt zurückgelehnt aus dem Fenster in die Ferne des Ozeans schauen kann. Genüsslich schlürft man die Piña Colada in der einen Hand, während man sich mit der anderen ein weinig gelangweilt in der Nase bohrt. Doch nicht für alle bei FRoSTA ist das Leben ein permanentes Blumen pflücken und Rosinen picken. Wie ich seinerzeit schon unheilvoll angekündigt habe, gibt es auch bei FRoSTA nicht nur Sonnenkinder, sondern auch jene Kollegen, die es nicht so gut getroffen haben, jene, die auf der Schattenseite des (Berufs-)Lebens darben, jene, die beim Glücksrad immer auf „Aussetzen“ drehen.
Nachdem wir beim letzten Mal also auf die erbaulichen Aussichten aus dem Fenster gen Western geblickt haben, schauen wir nun voller Entsetzen auf die unheilvollen Dinge, die sich im Osten aufgebaut haben. Denn dort im Osten, nur einmal kurz vom FRoSTA-Gelände über die Straße weg, liegt das Areal von „Frozen Fish International“. Das mag dem unbedarften Leser spontan nichts sagen, Eingeweihte wissen aber, dass es sich hierbei um den Produzenten der Fischprodukte von Iglo handelt.
In der Tat, einer der großen Konkurrenten im Kampf um den Platz in der Tiefkühltruhe ist in Bremerhaven lediglich einen Steinwurf weit entfernt. Wobei wir das natürlich nicht tun. Also mit Steinen schmeißen.
Hier sieht man im Hintergrund das Hochregallager der Konkurrenz.
Das ist natürlich für die Kollegen, die diesem Anblick tagtäglich ausgesetzt sind, eine wahnsinnige psychische Belastung, die man sich als nicht Betroffener kaum vorstellen kann. Interne Langzeitstudien haben ergeben, dass die Kollegen auf der Ostseite mit der Konkurrenz im Blick eine um bis zu 30% geringere Arbeitsleitung aufweisen als wir auf der Westseite mit dem fast ungetrübten Ausblick auf unseren Pool.
Und mögen die Gefühle sich am Tage noch im Bereich zwischen Unbehagen und leichter Gastritis bewegen, gehen sie nach Sonnenuntergang nahtlos in blankes Entsetzen über, denn nach Sonnenuntergang erscheint ER: Der Kapitän! Per Beamer wird das Antlitz des SchleFi-Patriarchen Kapitän Logi in überdimensionaler Größe auf die Wand des Hochregallagers projiziert.
Kapitän Logi, der große alte Mann des Fischstäbchens, der sich zwischendurch auch gerne mal um einiges jünger macht, ruft auf dem Bild in unsere Richtung als wollte er sagen: „FRoSTA, gebt auf! Ihr habt keine Chance gegen mich!“
Das ist Psychoterror!!!
Dabei muss man zusätzlich bedenken, dass es bei FRoSTA auch minderjährige Auszubildende und Praktikanten gibt und da hat es durchaus schon heftige Diskussionen gegeben, ob wir denen diesen Anblick überhaupt zumuten dürfen. Doch letztendlich haben sich die Hardliner bei FRoSTA durchgesetzt: Da müssen sie eben durch. Das Leben ist halt kein Wunschkonzert.
Aber nein, wir bei FRoSTA geben nicht auf! Wir lassen uns nicht unterkriegen. Und obwohl wir die Bäume vor dem Iglo-Hochregallager nicht selber gepflanzt haben, hoffen wir natürlich, dass sie im Sinne einer natürlichen Umwelt kräftig weiter wachsen. Bis dahin drücken wir auf der Westseite den Kollegen auf der Ostseite unseres Gebäudes natürlich weiter die Daumen, dass sie keinen ernsthaften psychischen Schaden nehmen.
So, das war aber erst mal genug Mitleid mit den FRoSTA-Kollegen.
Ober!
Bringen Sie mir doch noch mal eine Piña Colada. Aber wenn’s geht bitte alkoholfrei und ohne Aromazusätze.
Ahoi, Herr Kapitän!
Nebenbei: Als Bremerhavener bin ich natürlich auch am Schicksal der Kollegen von der anderen Straßenseite interessiert. Der Kapitän ist mit seiner Crew unlängst in unruhiges Fahrwasser geraten und wurde aus dem Unilever-Konzern verkauft, weil man wohl mit den Ergebnissen nicht ganz zufrieden war. Ein Finanzinvestor hat das Ruder übernommen und wird sicherlich seine eigenen Methoden haben, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Ob und wie das sich auf die Kollegen gegenüber auswirken wird, bleibt abzuwarten. Trotz Konkurrenz also viel Glück für die Zukunft.
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Achja, einige FRoSTIes haben sich aber schon auf jenen Parkplatz verirrt, man munkelt auf Grund kurzer Stummelbeine und kurzatmigkeit. In Wahrheit wollten sie aber nur ihr Idol aus nächster nähe beobachten ;)
Richtig so! Da schaut der Wettbewerb direkt durchs Fenster – und die ganze Belegschaft feixt...
;-)
Der Parkplatz gehört leider nicht zu FRoSTA, sondern den Kollegen von Gegenüber. Von daher können wir auch keine Veranstaltungen dort planen. Aber vielleicht machen die Kollegen ja doch mal einen Kinoabend für uns.
wenn ich das richtig verstehe gehört demnach der parkplatz im vordergrund eines der bilder zum frosta-areal...
mein tip: macht die not zur tugend...
der parkplatz ließe sich prima wie eine art auto-kino nutzen... am zaun zur strasse einfach eine höhere bühne aufbauen (evtl. aus den mittlerweile zum platzproblem gewordenen palletten !? ) die das hochregallager für den zuschauer als bühnenhintergrund nutzt...
wie man hier im blog lesen kann verfügt frosta ja über eine menge schreiberlich kreative köpfe mit humor in seinen reihen und in der belegschaft würde sich sicherlich auch der ein oder andere finden der interesse an einer betriebseigenen laien-theatergruppe hat...
im nu wär sicher ein komplett spielbares bühnenprogramm zusammengestellt... ich denke da so an gespielte vergleichende (witzige)werbung, satire, in spielbare szenen umgesetzte beiträge aus diesem blog usw... kurzum, etwas lustiges über, mit und vor der kulisse dieses bildes vom käptn...
das kulturleben in bremerhaven wäre um eine sicher bis dato einzigartige (!) attraktion reicher und zuschauer gäbs sicherlich auch zur genüge da man eben mit dem eigenen auto ohne parkplatzsorgen anreisen kann... ein auto"kino"-open-air-theater halt...
man stelle sich nur den werbeeffekt vor den solch ein projekt hätte...
erwähnug im kulturprogramm der tageszeitung, im kulturführer der stadt ect... ihr könntet plakate mit frosta werbung an stellen aufhängen die bisher für euch tabu waren und an denen man bisher nur namen von irgendwelchen künstlern sah die in der stadt auftreten... berichterstattung in funk & fernsehe...
und ganz nebenbei würden die eintrittsgelder, den oben genannten 30%igen produktionsrückgang einiger mitarbeiter finanziel etwas abfedern... zudem könnte ja in kurzen spielpausen die ein oder andere frisch zubereitete leckerei aus der frosta kollektion dem publikum zum kauf angeboten werden... oder sogar neue produkte direkt am zuschauervolk testen wär möglich was sicher kostengünstiger ist also solche tests an marktforschungsinstitute(?) abzugeben...
ich hoffe euch, liebe frostas, hier einen überlegenswerten tip gegeben zu haben wie ihr die werbung der konkurrenz / mitbewerber zu eueren gunsten nutzen könnt...
mfg
p.s. solltet ihr ein weiteres zelt auf eurem gelände planen und wisst nur noch nicht wie ihr es nutzen sollt hät ich da noch ne idee: stellt es so auf das man es rundum öffnen und bestuhlen kann und von dort einen guten blick auf oben vorgeschlagene bühne hat... so könnten auch personen die nicht mit dem pkw anreisen möchten /können eine vorstellung besuchen...
... und manchmal denke ich das auch ...
übrigends echt guter artikel find ich gut wie ihr mit eurer konkurrenz umgeht looooooool
M¿
Nordsee gehörte früher auch zu Unilever, ist zwischendurch zu Finanzinvestoren gegangen, ist aber mittlerweile im Besitz von Ex-Bäcker Heiner Kamps featuring Theo Müller oder was. Nordsee hatte schon vorher ein eigenes Verwaltungsgebäude in Bremerhaven. Deutsche See war zeitweise Teil von Nordsee, produziert wohl noch für Nordsee, ist aber eigenständig und inzwischen ebenfalls umgezogen. So ist mein Kenntnisstand.
Ich dachte immer das Frozen Fish auch die Produktion der Deutschen See (Nordsee) ist?
M¿
Das hör ich auch dauernd, daß man die "Konkurrenz" als "Mitbewerbern" zu bezeichnen hätte. Warum eigentlich? Anscheinend klingt "Konkurrenz" (mittlerweile) härter als "Mitbewerber". Letzteres hat irgendwie mehr den Touch von fair-play obwohl das alles natürlich nur Augenwischerei ist. Letztendlich finde ich es ehrlicher von der "Konkurrenz" zu reden.
interessanter Bericht. Aber hey, nehmt es doch einfach gelassen. Eure Produkte sind doch viel besser als die von Iglo. Lasst den Kopf nicht hängen.
Falls ihr mal bei der Konkurenz anfangen wollt, müsst ihr euch bei dem Arbeitsweg ja nicht umstellen.