20 Jahre Reinheitsgebot – 20 Jahre Produktfriedhof

Unser FRoSTA Reinheitsgebot ist eine Erfolgsstory, das nun schon seinen 20. Geburtstag feiert. Und jede Erfolgsstory hat ihre ganz persönlichen Geschichten. Als Produktentwickler freut man sich über jedes neue FRoSTA Produkt im Supermarkt und wenn man es selbst entwickelt hat, freut man sich sogar noch etwas mehr.

Wenn man die Zeit zurückblickt, kommt man allerdings auch ins Schmunzeln, ins Grinsen über den ein oder anderen Flop, der nicht lange auf dem Markt war und es auf unseren Produktfriedhof geschafft hat.

Der größte Entwickungsflop schaffte es damals zum Glück nicht auf den Markt. Wir waren selbst begeistert von unserer Neuentwicklung Paella, jetzt original mit Safran. Wir meinten es allerdings etwas gut mit dem Safran und haben viel zu viel eingesetzt. Das Produkt fiel im Verbrauchertest gnadenlos durch und der Geschmack wurde sogar als chemisch beschrieben. Heute ist nur noch ein Viertel von dem Safran im Produkt. Der Safran liegt übrigens bei uns gut verschlossen im Tresor.
Ich persönlich denke auch gerne an unsere Südstaatenpfanne zurück. Ein damals tolles Produkt mit typischem Raucharomageschmack, wie frisch vom Grill, pures Barbecuefeeling.

Leider (oder besser zum Glück) war mit dem Reinheitsgebot das Raucharoma Tabu. Denn zugesetzte Aromen sind mit dem Reinheitsgebot Tabu. Meine Idee, das Produkt auf Tex-Mex scharf umzustellen, fanden die Verbraucher:innen nicht so gut wie ich und das Produkt war ratzfatz auf dem Friedhof. Nebenan liegt eine Nudel beerdigt. Was waren wir stolz auf unsere selbstentwickelte patentierte Nudelform. Intern hieß die Pasta „6er-Nudel“. Es war eine kurze halboffene Maccheroni mit wellenförmig auslaufendem Teigblatt. Die mit unserem italienischen Maschinenlieferanten entwickelte Nudelmatrize verstaubt jetzt vermutlich in einem Techniklager. Unsere lieben Kund:innen fanden die Nudel auf jeden Fall nicht so spannend wie wir.

Richtig traurig hat mich die Beerdigung unseres Wildlachs im Blätterteig gemacht. Den Blätterteig haben wir mit richtiger Butter hergestellt. Das klingt nicht besonders. Allerdings nutzt die Industrie spezielle Margarinen mit extra zusammengesetzten Fettsäurespektren und voller Zusatzstoffe. Wir haben alle hart daran gearbeitet mit unseren Maschinen einen echten Butterblätterteig herzustellen und die Butter lief uns zu Beginn aus den heißen Maschinen, bis wir die richtigen Einstellungen gefunden hatten. Nie vergessen werden wir den wundervollen echten Buttergeruch als wir unsere Produkte das erste Mal aus dem Ofen genommen haben. Da riecht man den wahren Geschmack. So echt wie bei unserem frisch gemahlenen Pfeffer.

Vielleicht krabbelt das eine oder andere Produkt ja nochmal aus dem Friedhof – als Remake, nicht als Zombie. Der Lachs im Blätterteig wäre auf meiner Wunschliste ganz oben.